Kribbeln im Bein – Was kann ich machen?
Das Gefühl, als würden Tausende von Ameisen unter der Haut laufen, kennen die meisten Menschen, wenn ihnen der Fuss eingeschlafen ist. Doch woher kann das Kribbeln am Bein noch kommen? Und was kann man dagegen machen? Die häufigsten Ursachen für kribbelnde Beine und Lösungsvorschläge zeigt dieser Artikel.
Ursachen für Kribbeln im Bein
Wenn das Bein eingeschlafen ist, da man zu lange darauf gesessen hat, ist die Ursache für ein Taubheitsgefühl in Kombination mit einem Kribbeln im Bein klar. Doch es gibt noch andere Gründe, die der Auslöser für das unangenehme Gefühl sein können:
- Durchblutungsstörungen
- Nährstoffmangel, zum Beispiel ein Mangel an Folsäure, Eisen oder B-Vitaminen
- Krampfadern
- Tarsaltunnelsyndrom (Einengung des Schienbeinnervs)
- Nervenschäden
- Ischialgie
- Restless Legs-Syndrom
- Muskuläre Fehlspannungen
- Rücken-Erkrankungen wie Spinalkanalstenose oder Bandscheibenvorfall
- Neuropathien des peripheren Nervensystems
- Infektionskrankheiten wie Borreliose, Lippenherpes, HIV-Infektion oder Gürtelrose
In vielen Fällen sind es Nerven, die teilweise abgeklemmt werden. Dadurch ist die Reizweiterleitung gestört, das Gewebe bleibt unterversorgt und ein Kribbeln stellt sich als Folge ein.
Kribbeln im Bein ist zunächst einmal nur eine Empfindungsstörung auf der Hautoberfläche. Überaktive, sensible Nerven veranlassen das Gefühl. Häufig geht ein Kribbeln in den Beinen mit einem Taubheitsgefühl einher. Daher gilt: Kribbeln im Bein ist ein Symptom und kann auf viele Ursachen hindeuten.
Sensible Nerven als Grund für Kribbeln im Bein
Ganz gleich, was die eigentliche Ursache für kribbelnde Beine ist: Die Empfindung geht auf sensible Nerven oder Nervenenden zurück. Sie durchziehen den gesamten Körper und sind somit auch in der Haut zahlreich vertreten.
Wenn Nerven überaktiv sind, bemerkt das der Mensch als Missempfindung. Das bekannte „Ameisenlaufen“ – also ein kribbeliges Gefühl – ist die Folge. Sind sie hingegen unteraktiv, kommt es zu Taubheitsgefühlen – es werden keine Reizsignale weitergeleitet.
Sensibilitätsstörungen sind in vielen Fällen normal, doch sie können auch die Spätfolge von Diabetes mellitus, Multipler Sklerose, Morbus Parkinson oder einer Abhängigkeit von Alkohol oder Nikotin sein. Auch bei schweren Bandscheibenschäden stellen sich nicht selten entsprechende Empfindungsstörungen ein.

Behandlung von Kribbeln im Bein – was hilft?
Ein Kribbeln im Bein ist unangenehm und kann in vielen Fällen auch zu Einschränkungen im Alltag führen. Daher suchen viele Betroffene nach Möglichkeiten, das Kribbeln zu behandeln. Dabei ist es wichtig, die zugrundeliegende Ursache zu kennen. Denn je nach Grund für das kribbelige Gefühl ist ein anderer Behandlungsansatz zu empfehlen.
Massagen vom Profi
Eine Massage regt die Durchblutung in der Muskulatur an und kann Verspannungen lösen. Da ein Kribbeln im Bein häufig durch eine mangelnde Durchblutung oder eingeklemmte Nerven ausgelöst wird, verschafft eine Massage häufig sehr zügig Linderung. Dabei ist es wichtig, sich von einem Profi massieren zu lassen, der genau weiss, wie welche Körperbereiche am besten bearbeitet werden, um positive Effekte zu erzielen.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist für den menschlichen Körper wichtig, um mit allen benötigten Nährstoffen gut versorgt zu sein. Denn auch ein Mineralstoff- und Vitaminmangel kann ein Kribbeln im Bein verursachen. Kann man den täglichen Bedarf durch die Ernährung nicht decken, sind unter Umständen Nahrungsergänzungsmittel eine gute Lösung.
Sport
Bewegung ist gut für den Körper und kann viele Beschwerden lindern. Sport ist auch bei kribbelnden Beinen zu empfehlen. Daneben sind gezielte Übungen, mit denen der Körperbereich mit der Empfindungsstörung bearbeitet wird, ratsam. Am besten eignet sich dazu eine Faszienrolle.
Ausserdem sollte in den Alltag mehr Bewegung einfliessen – besonders dann, wenn man viel Zeit im Sitzen verbringt, zum Beispiel berufsbedingt. Es macht bereits einen Unterschied, während der Arbeit mehrmals aufzustehen und sich wieder hinzusetzen. Zudem sollte man häufiger die Treppe anstelle des Aufzugs benutzen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
Sie spüren oft ein Kribbeln in den Beinen?
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Entspannung und Stressreduktion
Kribbeln im Bein kann unter Umständen auch durch psychischen Stress hervorgerufen werden. Wer sinnbildlich ständig unter Strom steht, sollte daher versuchen, sich zu entspannen. Gezielte Entspannungsübungen und Methoden, um den Stress im Alltag zu reduzieren, können dabei helfen. Viele entscheiden sich auch für eine Entspannungs-Massage.
Medikamente
Medikamente sind nur in speziellen Fällen anzuraten. Überdies sollte man sie nur einnehmen, wenn sie vom Arzt empfohlen werden. Was im Falle von kribbelnden Beinen oft verschrieben wird, sind Antiepileptika. Diese Art von Medikamenten kann krampfartige und nervlich bedingte Anfälle lindern, indem sie in das zentrale Nervensystem eingreifen. Empfohlen wird die medikamentöse Behandlung von Kribbeln im Bein jedoch nur bei Erkrankungen, die nicht anders behandelt werden können.
Hausmittel gegen Kribbeln im Bein
Ein gängiges Hausmittel gegen kribbelnde Beine, das in vielen Fällen hilft, sind Eiswickel oder eine Wärmeflasche. Kälte und Wärme können bei tauben und kribbelnden Beinen wahre Wunder wirken. Auch Wechselduschen sind daher zu empfehlen. In manchen Fällen können auch Kompressionsstrümpfe helfen.
Ab wann sollte man mit Kribbeln in den Beinen zum Arzt?
Wohl jeder hatte schon einmal das Gefühl, dass die Beine etwas taub sind oder kribbeln. Gibt es dafür allerdings keinen offensichtlichen Grund oder tritt das Symptom nach einem Unfall ein, sollte man hellhörig werden. Vor allem dann, wenn das Kribbeln häufig auftritt, mit der Zeit immer schlimmer wird oder man mit Taubheitsgefühlen, Schwindel und Lähmungserscheinungen zu kämpfen hat, ist der Gang zum Arzt ratsam.
Eine Diagnose kann auf unterschiedliche Weise gestellt werden:
- Körperliche Untersuchung
- Blutuntersuchung
- Orthopädische Untersuchung
- Neurologische Tests
- Bildgebende Verfahren
- Messung der Hirnströme, der Nervenleitgeschwindigkeit und der elektrischen Muskelaktivität
Wenn die Ursache für das Kribbeln im Bein bekannt ist, kann gezielter dagegen vorgegangen werden. In den meisten Fällen liegt jedoch keine Erkrankung zugrunde, sondern eine harmlose Durchblutungsstörung oder ein eingeklemmter Nerv. Betroffene sollten somit nicht übermässig besorgt sein, wenn es einmal zu einem kribbelnden Gefühl in den Beinen kommt.
Fazit
Häufig ist ein Kribbeln im Bein völlig harmlos und kann mit gezielten Übungen, einer professionellen Massage und ein paar Hausmitteln behoben werden. Dennoch gilt es in einigen Fällen, die genaue Ursache abzuklären. Es kann vorkommen, dass sich eine Erkrankung in Form von kribbelnden Beinen äussert. Daher sollten Betroffene, die sich unsicher sind oder starke Beschwerden haben, an einen Experten wenden.

Arne Nissen

Autor
Arne Nissen kann bereits über 20 Jahre Berufserfahrung als Masseur aufweisen. Er hat zudem zahlreiche Zertifikate sowie ein Diplom zum Medizinischen Masseur vorzuweisen.
Kontaktdaten:
Arne Nissen
info@masseur-bern.ch
Tel.: 076 306 1320
